Friedrich Wilhelm, Freiherr von Seydlitz (February 3, 1721 – August 27, 1773), Prussian soldier, one of the greatest cavalry generals of history, was born at
Kalkar in the duchy of Cleves, where his father, a major of Prussian cavalry, was stationed.
After his father's death in 1728 he was brought up in straitened circumstances by his mother, but at the age of thirteen he went as a page to the court of the Margrave Schwedt, who had been his father's colonel. Here he acquired a superb mastery of horsemanship, and many stories are told of his feats, the best known of which was his riding between the sails of a wind-mill in full swing.
In 1740 he was commissioned a cornet in the margrave's regiment of Prussian cuirassiers. Serving as a subaltern in the
first Silesian War, he was taken prisoner in May 1742 after so gallant a defence that King Frederick offered to exchange an Austrian captain for him. In 1743 the king made him a captain in the 4th Hussars, and he brought his squadron to a state of conspicuous efficiency. He served through the second war, and after Hohenfriedberg was promoted major at the age of twenty-four.
At the close of the war he had an opportunity of successfully handling 15 squadrons in front of the enemy, and this, with other displays of his capacity of leading cavalry in the searching tests of Frederick's reviews, secured his promotion in 1752 to the rank of lieutenant-colonel and in 1753 to the command of the 8th cuirassiers. Under his hands this regiment soon became a pattern to the rest of the army.
In 1755 he was made colonel.
The next year, the Seven Years' War broke out. In 1757, regardless of the custom of keeping the heavy cavalry in reserve, he advanced his regiment to join the advanced guard, at the Battle of Prague, he nearly lost his life attempting to ride through a marshy pool. Also, at Kolin, at the head of a cavalry brigade, he distinguished himself in checking the Austrian pursuit by a brilliant charge. Two days later, the king made him major-general and awarded him the Orden Pour le Merite. He felt he had deserved the promotion for a long time, for he responded to Zieten's congratulations by saying, "It was high time, Excellency, if they wanted more work out of me. I am already thirty-six."
Four times in the dismal weeks that followed the disaster of Kolin, Seydlitz asserted his energy and spirit in cavalry encounters. On the morning of the Battle of Rossbach, Frederick superseded two senior generals and placed Seydlitz in command of the whole of his cavalry. The result of the battle was the complete rout and disorganization of the enemy, and in achieving the result only seven battalions of Frederick's army had fired a shot. The rest had been the work of Seydlitz and his 38 squadrons. The same night, the king awarded him the Order of the Black Eagle, and promoted him lieutenant-general. Unfortunately, during the melee he had received a wound, and was out of action for some months.
During his convalescence he married Countess Albertine Hacke. He rejoined the army in May 1760, but his health was so impaired that Frederick sent him home again.
It was not until 1761 that he reappeared at the front. He now commanded a wing of Prince Henry's army, composed of troops of all arms, and many doubts were expressed as to his fitness for this command, as his service had hitherto been with the cavalry exclusively. He answered his critics with his conduct at Freyburg on (October 29, 1762), in which, leading his infantry and his cavalry in turn, he decided the day. After the Treaty of Hubertusburg he was made inspector-general of the cavalry in Silesia, where eleven regiments were permanently stationed and where Frederick sent all his most promising officers to be trained by him.
In 1767, he was made a general of cavalry. But his later years were clouded by domestic unhappiness. His wife was unfaithful to him, and his two daughters, each several times married, were both divorced, the elder once and the younger twice. His formerly close friendship with the king was brought to an end by some misunderstanding, and it was only in his last illness, and a few weeks before his death, that they met again. Seydlitz died of paralysis at Ohlau on the 27th of August 1773.
Notes
Note regarding personal names: Freiherr is a title equal to the title Baron, not a first or middle name. The female forms are Freifrau and Freiin.
Friedrich Wilhelm von Seydlitz
General der Kavallerie
Friedrich II. selbst sagte von seinem General nach dessen Tod: „Seydlitz ist das edelste Los geworden, welches ein Soldat erreichen kann, er lebte unubertroffen, er stirbt, ohne ersetzt werden zu konnen.“ Seydlitz gilt bis zum heutigen Tag als der Inbegriff des herausragenden, genialen Reiterfuhrers, nicht nur fur seine Epoche, sondern weit daruber hinaus.
Friedrich Wilhelm von Seydlitz entstammt einer Familie des preussischen Uradels, deren Mitglieder traditionell in Diensten der Landesherren und des Staates standen. Besonders zahlreich waren die Seydlitzґ als Militars vertreten. Friedrich Wilhelm wurde als Sohn des preussischen Kavalleriehauptmannes Daniel Florian von Seydlitz am 3. Februar 1721 in Kalkar am Niederrhein geboren. Bereits als Kleinkind erhielt der junge Friedrich Wilhelm von seinem Vater eine grundliche Reiterausbildung. Schon seit fruhester Jugend fiel der Knabe in seiner Schulzeit und wahrend seiner funf Jahre als Page am Hof des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt durch seine reiterischen Fahigkeiten und sein draufgangerisches Verhalten auf. Neben seiner weiteren reiterischen Ausbildung und anderen schulischen Fachern lernte er dort auch Franzosisch und Latein. Damit uberstieg seine Bildung diejenige eines durchschnittlichen preussischen Offiziers bei weitem. Dennoch blieb Seydlitz Zeit seines Lebens ein dem Praktischen zugeneigter Mensch, der fur abstraktes Theoretisieren nichts ubrig hatte. Mit Vollendung des 19. Lebensjahres trat Seydlitz als Kornett (Fahnenjunker) in das Kurassier Regiment des Markgrafen von Brandenburg-Schwedt ein.
Mit diesem Regiment zog er 1740 in den Ersten Schlesischen Krieg. Sein erstes Gefecht fuhrte der leidenschaftliche Reiter ironischerweise aber zu Fuss. An dessen Ende stand die Gefangennahme. Erst im Zweiten Schlesischen Krieg war es Seydlitz vergonnt zu zeigen, was in ihm steckte. Nach seiner Auswechselung und einer kurzen Dienstzeit in seinem alten Regiment, wurde er dann 1743 zum Rittmeister (Hauptmann) und Schwadronschef (Kompaniechef) in einem Husarenregiment durch Uberspringen des Leutnantranges befordert. In dieser Stellung nahm er am Zweiten Schlesischen Krieg teil.
Von Beginn an zeichnet sich Seydlitz durch besonderen Mut und Einfallsreichtum aus. Diese Eigenschaften, gepaart mit einer raschen Auffassungsgabe und dem sicheren Gespur fur die Situation, sowie der Fahigkeit des Abwarten konnens auch in kritischen Lagen, liessen den jungen Offizier eine rasante Karriere machen. Als besonders lohnend erwies sich nun die Friedensausbildung, die er seiner Schwadron angedeihen liess. Besonderen Wert legte er auf das reiterische Konnen eines jeden Soldaten. Seydlitz fuhrte eine planmassige Einzelausbildung der Soldaten ein, wie sie bis dahin weitgehend unbekannt war. Wahrend einer Besichtigung 1744 durch Friedrich II. befand dieser die seydlitzsche Schwadron als so hervorragend, dass er diese zum Vorbild aller anderen Kavallerieverbдndeseiner Armee machte. Auch der Umgang mit seinen Soldaten zeichnete Seydlitz als militarischen Fuhrer in besonderer Weise aus. In einer Zeit, in der die Prugelstrafe noch an der Tagesordnung war, lehnte er in seinem Verantwortungsbereich alle entehrenden Strafen, insbesondere die Stockschlage, ab und erwarb sich so das unbedingte Vertrauen seiner Manner, obwohl er es in der Ausbildung nicht an Harte fehlen liess. Statt Repressionen anzuwenden, legte er mehr Wert auf die Motivation seiner Untergebenen und auf das Fuhren durch personliches Vorbild. Als Major wurde Seydlitz in der Schlacht von Soor 1745 erstmals verwundet.
1752 erhielt er dann sein eigenes Regiment mit der Beforderung zum Oberstleutnant. Nach nur funf Monaten erfolgte die nachste Versetzung als Kommandeur eines Kurassierregimentes. Mit 34 Jahren folgte dann die Beforderung zum Obersten. Auch dieses Regiment unterzog er seiner Ausbildung, mit dem Schwergewicht auf der Einzelausbildung zu Pferde (auf der Bahn, in der Halle und im Gelande). Den Siebenjahrigen Krieg begann Seydlitz in dieser Dienststellung. In der Schlacht von Kolin 1757 war es das Verdienst von Seydlitz, das aus der schweren Niederlage der preussischen Armee keine totale Katastrophe wurde. An Stelle des gefallenen Kommandeurs ubernahm Seydlitz den Befehl uber die Kavalleriebrigade, zu der auch sein Regiment gehorte. Mit dieser gelang es ihm durch unermudliche Attacken den Ruckzug der geschlagenen Infanterie zu decken. Zwei Tage nach der Schlacht wurde Seydlitz von seinem Konig nach nur zwei Jahren als Oberst mit erst 36 Jahren zum Generalmajor ernannt.
Den glanzenden Sieg 1757 bei Rosbach hatte Friedrich II. in erster Linie seinem nun legendar gewordenen Reitergeneral zu verdanken, der es wie kein Zweiter verstand, mit Eiseskalte abzuwarten, bis der ideale Moment fur die Attacke gekommen war. Fur diese Leistung verlieh Friedrich II. seinem verdienten General den schwarzen Adlerorden, die hochste Auszeichnung, die er zu vergeben hatte. Niemals zuvor wurde er einem Generalmajor zuteil, der nicht furstlichen Geschlechts war. Nach der Schlacht von Rosbach galt Seydlitz bei der Kavallerie als die Autoritat schlechthin.
Auch der Ausgang der Schlacht bei Zorndorf ging zum grosten Teil auf die Leistung Seydlitzґ zuruck, der mit seiner Reiterei das Blatt nochmals wenden konnte, obwohl die preussische Infanterie schon zwei Mal geschlagen worden war. Wahrend des Krieges wurde Seydlitz mehrmals verwundet. Von der Verwundung des Jahres 1759 in der Schlacht von Kunersdorf sollte er sich aber nie wieder ganz erholen. Eine Kartetschenkugel traf wahrend einer Attacke seine rechte Hand und zertrummerte den Degenkorb, was zu einer Wunde mit vielen Knochen- und Metallsplittern fuhrte. Nach der Operation erkrankte Seydlitz an Wundstarrkrampf. Hinzu kamen noch ein Schlaganfall, der zeitweilig zu Lahmungen und teilweisen Sprachausfall fuhrte. In Schuben verbesserte und verschlechterte sich sein Gesundheitszustand abwechselnd. Erst 1761 konnte er sich zum Dienst zuruckmelden. Nach dem Krieg bildete der Konig Kavallerieinspektionen, deren Groste, die Schlesische, von Seydlitz ubertragen wurde. Er war nun fur die Ausbildung des grossten Teils der preusischen Kavallerie verantwortlich und fungierte daruber hinaus als Vorbild fur alle anderen Inspektionen. Im Alter von 46 Jahren beforderte Friedrich seinen Reiterfuhrer 1767 zum General der Kavallerie, den hochsten Rang, den man im Frieden erreichen konnte. Schon fruh hatte Seydlitz sich die Syphilis zugezogen, die dazu fuhrte, dass seine Wunden immer schlechter verheilten und die ihn auch zunehmend verunstaltete. Schlieslich kam noch ein weiterer Schlaganfall hinzu. Mit erst 53 Jahren verstarb Friedrich Wilhelm von Seydlitz am 8. November 1773 in Ohlau.